Akupunktur

Akupunktur – Ratgeber für Patienten

Die Reizung von Akupunktur-Punkten, vor allem mit Nadeln, ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Am bekanntesten ist die chinesische Akupunktur oder Körperakupunktur. Weitere Formen sind z.B. Japanische Kopfakupunktur oder auch Ohr-Akupunktur und viele weitere ähnliche Formen. Durch Reizung von genau festgelegten Punkten auf der Haut können Störungen im gesamten Organismus gelindert oder oft sogar beseitigt werden. Akupunktur kann zerstörte Strukturen nicht wieder herstellen wohl aber gestörte Funktionen wieder harmonisieren.
In welchem Umfang Ihnen Akupunktur helfen kann besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker. Denn Akupunktur und Schulmedizin ergänzen sich oft ideal in Behandlung und Diagnostik. Auch besteht die Möglichkeit Akupunktur und klassische Homöopathie zu kombinieren, was ich sehr gerne selbst praktiziere, auch begleitend zur schulmedizinischen Behandlung.

Geschichte der Akupunktur
Die Bezeichnung Akupunktur kommt aus dem Lateinischen von acus (die Nadel) und pungere (stechen). Eine exakte Datierung, seit wann die Akupunktur ausgeübt wird, gibt es nicht. In jüngerer Zeit stellte sich aber heraus, dass schon Ötzi, die über 5000 Jahre alte Mumie aus dem Gletscher, akupunktiert wurde. Es fanden sich Tätowierungen, die exakt den Meridianen und Akupunktur-Punkten entsprechen, z.B. den Punkt Blase 60, einen wichtigen Punkt gegen Schmerzen. Durch Röntgenaufnahmen hatte man vorher festgestellt, dass Ötzi unter starken Arthrosen litt, vor allem im Bereich der Hüft- und Kniegelenke. Man nimmt an, dass hier Punkte behandelt wurden, die besonders schmerzempfindlich waren, die sog. „locus dolendi“-Methode. Die frühen Akupunkteure haben sicher über eine sehr lange Erfahrung verfügt, da sie nicht nur über den jeweiligen Schmerzpunkten nadelten, sondern auch Fernpunkte. Die eigentlichen Anfänge der Akupunktur liegen in China, vor ca. 4000-5000 Jahren. Sie sind Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). In China ist das Akupunktieren für Medizinstudenten Pflicht und Akupressur wird schon in den normalen Schulen gelehrt. In Europa begann der Siegeszug der Akupunktur zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Arzt Louis Berlioz in Frankreich, wobei meistens nur die Schmerzpunkte behandelt wurden. Seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts verbreitet sie sich verstärkt über Europa, mittlerweile gibt es zahlreiche Akupunktur-Gesellschaften.

Wirkungsweise
Akupunktur-Punkte liegen auf sogenannten Meridianen, in ihnen kreist nach traditioneller chinesischer Auffassung die Lebensenergie „Qi“ mit ihren Anteilen Yin und Yang. Sind Yin und Yang im Gleichgewicht so stellt dies den idealen Gesundheitszustand dar. Ihr Ungleichgewicht führt zu Beschwerden und Krankheit. Dies ist natürlich eine sehr vereinfachte Darstellung von den 12 Hauptmeridianen und ca. 365 Haupt-Akupunktur-Punkten, nicht gezählt sind Nebenmeridiane und Extrapunkte, eine wahre Wissenschaft. Die Akupunktur bedient sich der Steuerzentrale des Menschen, des Gehirns. Alle Reize, die durch die Akupunktur ausgelöst werden, gelangen über das Zwischenhirn zu den angesprochenen Körperteilen. So ist z.B. auch die Ohr-Akupunktur aufgrund kurzer Reflexwege zwischen der Ohrmuschel und den Zentren des Gehirns wirksam, z.B. bei Schmerz- und Allergie-Behandlung.
Akupunktur wirkt bei gestörter Organfunktion genauso wie in der Schmerzbehandlung. Bei fortgeschrittener Zerstörung der Strukturen kann die Akupunktur aber nur lindernd, also begleitend eingesetzt werden. Wunder bewirkt auch diese nicht, kann aber gegebenenfalls den Einsatz starker Medikamente reduzieren. Von qualifizierten Therapeuten angewendet, ist die Akupunktur eine praktisch risiko- und nebenwirkungsfreie Methode.

In jedem Fall muss mit einer gründlichen Aufnahme der Krankheitsgeschichte und einer klinischen Diagnostik durch den Therapeuten die Indikation individuell gestellt werden. Dazu gehören natürlich auch Puls- und Zungendiagnostik.

Eine rasche Entspannung bis hin zu einer „schwebenden Leichtigkeit“ stellt sich als Sofort-Reaktion oft unmittelbar ein. Manche Patienten empfinden nach der Behandlung sofort eine Erleichterung. Auch ein Ziehen oder Fließen wird von einigen Patienten als Empfindung angegeben (sog. De.Chi), bei anderen dauert es etwas länger bis spürbare Reaktionen auftreten.

Üblicherweise benötigt man 3-5 Sitzungen bei akuten Erkrankungen und etwa 10-15 Sitzungen bei chronischen Erkrankungen, wobei die Sitzungen von 30 Minuten bis zu einer Stunde dauern. Die Menge und Länge der Behandlungsdauer werden aber dennoch individuell mit Ihrem Therapeuten abgestimmt.

Die Akupunktur ist nur ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), weitere Formen sind z.B.
Kräuterrezepturen/Kräutermedizin,
Moxa-Therapie (Erwärmen von Punkten mit Beifußkraut o.Ä.),
Schröpfen (Anbringen von Schröpf-Gläsern),
Tuina (Massage Techniken),
Gu Sha (Hautreizung),
Einreibungen und vieles mehr.

Die TCM ist äußerst vielfältig und blickt auf eine Erfahrung von ca. 4000 Jahren zurück. Nutzen auch Sie diese Möglichkeit in meiner Praxis. Auch die WHO (Weltgesundheits-organisation) empfiehlt viele dieser Behandlungsmethoden, wenden Sie sich vertrauensvoll an mich, ich berate Sie gerne ausführlich zu diesem Thema.

Folgende Formen der TCM/Akupunktur werden in meiner Praxis angewandt:
– Chin. Körper-Akupunktur
– Chinesische + japanische Schädel-Akupunktur
– Chinesische + französische Ohr-Akupunktur
– Akupunktur-Injektionen, Homöosiniatrie
– Schröpfen, Moxa und Gua Sha

Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit!